HEILPÄDAGOGISCHE PRINZIPIEN

Individualisierung

Individuelle Möglichkeiten des Einzelnen als Basis und Ausgangspunkt 

Teilhabe / Partizipation

Klienten werden informiert und aktiv in Entscheidungen miteinbezogen 

Prozessorientiert

Alles braucht seine Zeit und jeder hat sein eigenes Tempo. Es gibt einen Anfang und ein Ende. 

Dialog

Wechselseitige Kommunikation auf Augenhöhe 

Ganzheitlichkeit

Den Menschen als Ganzes sehen und seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beachten. 

Heilpädagogische Beziehungsgestaltung

Grundlage jeglicher, heilpädagogischer Arbeit 

Lebensweltorientiert

Berücksichtigung und Anerkennung der individuellen Lebensumstände 

Gemeinsames Tun und Erleben

…verbindet, fördert, verändert und wirkt. 

Stärken / Ressourcenorientierung

Fähigkeiten und Kompetenzen erkennen, sichtbar machen und fördern 

 

„Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ (Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827)) 

Prinzip der Ganzheitlichkeit der Persönlichkeit

Der junge Mensch ist auf mehreren Ebenen von Schwächen oder Nachteilen betroffen. Bei der Analyse müssen komplexe Wirkmechanismen gesucht werden, um daran die heilpädagogische Konzeption auszurichten. Den jungen Menschen als Ganzes sehen, mit seiner Entwicklung und seinem jetzigen sozialen Umfeld.

Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe

um einen selbstständigen Lebensstil zu erreichen, muss der junge Mensch stückweise an wesentliche Bereiche herangeführt werden. Dabei steht das selbstständige Handeln im Vordergrund. Es gilt der Grundsatz: die Erwachsenen helfen, damit das Kind/ der Jugendliche es selbst tut.

Prinzip der Nachhaltigkeit

Die Erfolge müssen gesichert werden, d. h. wiederholen, wiederholen, wiederholen. Keine schnellen Erfolge anstreben, sondern Nachhaltigkeit.

Prinzip der Effektivität und der Effizienz

Moderne, effektive Methoden in einem angemessenen Zeitraum; soviel wie nötig – so wenig wie möglich; unsere Jugendlichen werden zu schnell erwachsen und dann müssen wir loslassen

Prinzip der Selbst-Tätigkeit

Untersuchungen haben ergeben: 20 % vom Hören; 30% vom Sehen; 50% vom Hören und Sehen; 70% von unserem Sprechen; 90% von dem was wir tun, behalten wir.

Prinzip der Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Warum wir so handeln und nicht anders, wieso wir diese Entscheidung treffen, muss erklärt werden – auf allen Ebenen. Dies gilt für die Leitung gegenüber dem Personal, für die Mitarbeitenden gegenüber den Kindern und Jugendlichen sowie für die jungen Menschen untereinander. Und das gilt auch in umgekehrte Richtung. Dieses Prinzip gilt auch gegenüber allen Kostenträgern. Nur wer seine guten Gründe transparent macht, macht sein Handeln nachvollziehbar und kann auf Verständnis hoffen. Zum Prinzip gehört auch: Dokumentation und Erfolge aufschreiben.

Prinzip des Individualisierens

Dieses Prinzip fordert dazu auf, die Grenzen beim Lernen zu berücksichtigen, die in der Persönlichkeit des Einzelnen liegen. Erziehung und Unterricht sollen stets auf die individuellen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen des jeweiligen Lernenden liegen.

Prinzip der Lebensnähe

Dieses Prinzip besagt, dass vorrangig vermittelt werden soll, was der junge Mensch später auch in seinem Leben braucht.

Rhythmisches Prinzip

Anpassen an den Lebens-, Tages- und Stundenrhythmus des Lernenden durch Ablauschen seines je eigenen Rhythmus. Die rhythmischen Möglichkeiten des Alltags im Heim Ausschöpfen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit einbauen. Rhythmus gibt Struktur und Struktur sorgt für mehr Sicherheit.